rebequa® im Interview:


Kommunikation gegen Verunsicherung

Interview mit Renate Gaus, Demographie-Beraterin und Geschäftsführerin der Gaus Kommunikation, Königsheim (Baden-Württemberg)

Renate Gaus

Demographie-Beraterin und Kommunikations-Expertin Renate Gaus (Bild: Gaus)

Königsheim, 28. April 2014 – Renate Gaus ist Demographie-Beraterin und Geschäftsführerin der Gaus Kommunikation mit Sitz in Königsheim (Baden-Württemberg). Nach dem Studium der Betriebswirtschaft war sie über 20 Jahre als Leiterin im Vertrieb von Kommunikationstechnik tätig - zuletzt als Regionalleiterin bei der Alcatel Lucent AG. Seit 2008 ist sie als Trainerin, Coach und Wirtschaftsmediator tätig. 2014 hat sie die Qualifizierung zur Demographie-Beraterin absolviert. rebequa sprach mit Gaus über den Nutzen von Kommunikation in der Demographie-Beratung.

Sie haben sich zur Demographie-Beraterin qualifiziert. Was war Ihre Motivation?

Ich halte seit vielen Jahren Vorträge und Seminare zum Thema. Nun möchte ich Unternehmen praktisch darin unterstützen, ihre eigene Strategie für die Bewältigung des demographischen Wandels zu entwickeln. Dafür ist die rebequa-Qualifizierung eine gute Grundlage.

Sie waren als Leiterin im Vertrieb von Alcatel-Lucent AG tätig. Was war Ihre Motivation, sich nun mit Unternehmensorganisation zu beschäftigen?

Erfolgreiches Marketing kann nur funktionieren, wenn es im Inneren des Unternehmens gelingt, einen wertschätzenden Umgang miteinander zu entwickeln.

Welche Rolle hat Kommunikation in der Demographie-Beratung?

Eine ganz entscheidende! Wenn man Fragen nach der Arbeitsfähigkeit stellt und Lernprozesse im Unternehmen anstösst, kann es leicht zu Verunsicherungen kommen. Kommunikation ist ein gutes Instrument, um gegenzusteuern.

Wie wirkt sich der demographische Wandel in der Region Tuttlingen aus?

Hier im Südwesten suchen Betriebe händeringend nach qualifizierten Fachkräften – vor allem in der Metallindustrie und der Medizintechnik. Mechatroniker verzeichnen z.B. eine hervorragende Gehaltssteigerung und mit einer Arbeitslosenquote von 2,9% herrscht dort praktisch Vollbeschäftigung. In der Werbung und dem Vertrieb macht sich eine stetige Fokussierung auf Ältere als Kunden bemerkbar: So sind z.B. die 60-Jährigen ab diesem Jahr die Gruppe der größten Automobilkäufer.

Wie reagieren die Betriebe auf die Herausforderungen?

Die Unternehmen konzentrieren sich seit Jahren darauf, rechtzeitig Nachwuchs zu rekrutieren und die Verbindung zu den Schulen zu stärken. Employer Branding ist auch im Mittelstand ein Thema. Und es wächst die Bereitschaft, die Gesundheit der Angestellten aktiv zu fördern. Leider werden diese Maßnahmen eher als „Einzelaktionen“ denn als Strategie wahrgenommen.

Obwohl viele Betriebe den Fachkräftemangel beklagen, sind qualifizierte ältere Mitarbeiter im Arbeitsmarkt benachteiligt. Womit hängt dies zusammen?

Zum einen damit, dass es immer noch Vorurteile über die Leistungsfähigkeit älterer Mitarbeiter gibt: Das Defizitdenken ist noch weit verbreitet. Zum anderen ist es aber auch so, dass wir über viele Jahre eine Kultur des Vorruhestandes entwickelt haben – sowohl Arbeitgeber wie auch Arbeitnehmer.

Haben Sie einen Tipp, womit sich ältere Bewerber im Arbeitsmarkt profilieren können?

Ich höre oft: „Jetzt bin ich so viele Jahre im Unternehmen, ich kann und will nicht mehr Englisch lernen“ oder „Ich brauche den neuesten Stand im Einkauf nicht kennen.“ Ich empfehle, sich ein gesuchtes Know-how auszuwählen und gezielt in Fortbildung zu investieren.

Frau Gaus, vielen Dank für das Gespräch.


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(Zeichen mit Leerzeichen: 3.450)

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